Papier:

1. Einführung

Das Ziel der Unterrichtseinheit:

  • Hier geht es um den direkten Bezug eines Alltagsmaterials, das wir täglich benutzen, zum Regenwald. Die Schüler erfahren, woher unser Papier stammt und auf was man achten sollte, wenn man die Wälder der Erde schonen möchte.
  • Ziel ist es, konkrete Handlungsmöglichkeiten zum Schutz der Urwälder an die Hand zu geben und eine gemeinsame Aktion zum Thema Papier zu starten. 

So gehen Sie vor:

  1. Starten Sie mit einem spannenden Quiz zum Thema Papier. Die Informationen verblüffen die Schüler und laden bereits zu Diskussionen ein. Wer hätte gedacht, dass der Jahrespapierverbrauch aller Deutschen locker bis zum Mond reichen würde, wenn wir das Papier aufstapeln würden? Die Schüler spielen in Teams gegeneinander und erhalten dabei erste Informationen zum Thema.
  2. Wählen Sie nun aus den unten aufgeführten Modulen, wie Sie weiter vorgehen wollen. Es gibt viele Möglichkeiten!
  3. Achten Sie darauf, inwieweit die Schüler tatsächlich ihr Verhalten ändern. Sind sie sparsamer mit Papier? Kaufen sie Recyclingpapier? Fragen Sie nach und versuchen Sie heraus zu kriegen, wo es ggf. noch hakt. Und vor allem: Seien Sie ein Vorbild! Leben Sie vor, was Sie den Jugendlichen vermitteln wollen!

Die Schüler erfahren Erstaunliches auf Fragen rund um das Thema Papier und erhalten dadurch einen ersten Einblick in die Thematik.

Die Schüler schätzen ihren Papierverbrauch und stapeln entsprechend viele Papierkartons übereinander. Stimmt die eigene Schätzung? Das Ergebnis ist beeindruckend: Jeder Schüler verbraucht einen Stapel von 20 Papierkartons im Jahr!

Eine Rechenaufgabe, die den Papierverbrauch konkret in Bäume umrechnet.

Tapeten, Fotopapiere, Schreibhefte, Zeitungen, Toilettenpapier… Die Schüler lernen die verschiedenen Verwendungszwecke kennen und diskutieren, warum der Einsatz von Papier trotz allem oft sinnvoller ist als der von Plastik.

Welche Möglichkeiten haben wir den Wald zu schützen? Hier geht es um konkrete Handlungsideen mit Bezug zum Thema Papier.

Eine Kartonmauer in der Aula! Hier zeigen die Schüler der ganzen Schule, wie unser Papierverbrauch mit dem Regenwald zusammen hängt und rufen zum Handeln auf.

Zur Vertiefung

Ein Blick in die Welt und ein Kreuzworträtsel zeigen, wo noch heute Urwälder für Papier vernichtet werden. 

Lüge oder Wahrheit? Enthält „holzfreies Papier“ wirklich kein Holz? Wir finden es mit dem Zellulose-Test heraus!

Es gibt viele Siegel für Papier. Welche sollte ich beim Einkauf beachten? Und wofür stehen sie?

Warum Recyclingpapier zugleich unser Klima schützt. Und wie viel Kaffee ich mit der eingesparten Energie kochen könnte …

Schüler-Plakate zum Thema Papier. Eine Diskussionsgrundlage!

Vom Baum über die Papierfabrik bis zum Mülleimer. Was ist der Vorteil von Recyclingpapier?

Handeln leicht gemacht

Beim Thema Papier gibt es für Kinder und Jugendliche viele Möglichkeiten, aktiv zum Schutz der Urwälder beizutragen. Der erste Schritt besteht zumeist in einem sparsameren Umgang mit Papier. 

Unser Ziel geht in der Regel jedoch noch darüber hinaus: Wir möchten erreichen, dass die Schüler auch beim Einkauf von Papierprodukten (Schulhefte, Taschentücher, Klopapier usw.) auf Siegel achten und zum Recyclingpapier greifen.

Dieser Schritt bis zur Änderung des eigenen Einkaufverhaltens ist allerdings nicht selbstverständlich – auch dann nicht, wenn die Schüler im Gespräch bereits das Wissen äußern, Recyclingpapier würde die Wälder schonen. Es gilt also, herauszufinden, was helfen würde, um diese Lücke zwischen „Wissen“ und „Handeln“ zu schließen. Hierbei hilft die Skalenabfrage. Im Anschluss können Sie je nach Bedarf weiter vorgehen. Zum Beispiel mit folgenden Modulen:

Mit dieser Methode können Sie leicht herausfinden, wie viel von dem Gelernten die Schüler verinnerlicht haben.

Ist Recyclingpapier wirklich grau? Wie sehen moderne Recyclingpapiere für Schule und Büro aus?

Wo gibt es Schulhefte aus Recyclingpapier zu kaufen? Eine Rechercheaufgabe vor Ort.

Verkauf von Recyclingheften im Schulshop.Von Sammel-bestellungen, Bezugsquellen und Schülerfirmen, die den Handel mit Schulheften aus Recyclingpapier selbst in die Hand nehmen.

Weitere Anregungen:

  • Filmtipp: Weiße Blätter, grüne Wälder – Papierwende. Der 15-minütige Film gibt einen guten Überblick über den Zusammenhang des Papierverbrauchs mit der Zerstörung der Wälder. Er zeigt, warum wir Papier recyceln sollten, wie aus Altpapier Recyclingpapier wird und räumt mit dem Vorurteil auf, dass Recyclingpapier grau und hässlich ist. Der Film ist als Einstieg in die Vertiefungsmodule und weiteren Aktionsanregungen geeignet. Er ist als Download auf der Internetseite www.planet-schule.de erhältlich. 
  • Papier selber schöpfen:  Ein tolles Projekt, bei dem die Schüler Recyclingpapier selber herstellen können. Anleitungen finden Sie im Internet.
  • Papierherstellung erleben: Besuchen Sie mit Ihrer Klasse eine Papierfabrik.
  • Recycling: Was passiert mit unserem Altpapier? In vielen Städten kann man den Recyclinghof besuchen.

Ein kurzer Spot für den Regenwald und Recyclingpapier. Gut geeignet als lockerer Einstieg nach der Pause.

Kein Kahlschlag für Klopapier! Auch dieser kurze Clip wirbt für Recyclingpapier und kann als Anregung dienen, bevor die Jugendlichen in die Gestaltung eigener Infoplakate zum Thema Papier einsteigen.

Das OroVerde-Positionspapier mit weiteren Hintergrundinformationen rund um das Thema Papier.

Material:

2. Das Papier-Quiz

Ziel:

Einen Eindruck von der Höhe unseres Papierverbrauches bekommen; diese Fakten mit anderen Zahlen und Größenordnungen vergleichen, um eine räumliche Vorstellung der Mengen zu erhalten. Erster Anstoß für Diskussion über achtlosen Verbrauch.

Beschreibung:

Um auf das Thema neugierig zu machen, startet diese Unterrichtseinheit mit einem Quiz zum Thema Papier. Hierzu wird die Klasse in Zweiergruppen eingeteilt. Jede Gruppe erhält einen Quizbogen und drei farbige Kärtchen: grün, gelb, rot.
Auf dem Quizbogen befinden sich Fragen und je drei Antwortmöglichkeiten rund um Zahlen zum Thema Papier. Jede Antwort ist mit einer der Farben grün, gelb oder rot markiert.

(Beispiel: Rechnet man den Jahres-Papierverbrauch aller Deutschen in einem Stapel Schreibpapier um, so reicht dieser... grün: locker von der Erde bis zum Mond; rot: bis zur Bergspitze des höchsten Berges der Welt; gelb: bis zum Dach des höchsten Hauses der Welt.)

Die Bearbeitung des Quiz' wird Frage für Frage vom Lehrer anmoderiert, indem er die Frage vorliest und die Schüler sich in ihren Gruppen auf eine Antwort einigen. Ehe zur nächsten Frage übergegangen wird, halten alle gleichzeitig („3, 2, 1, 0“) die Farbe der Antwort hoch, auf die sie sich geeinigt haben. Jede Gruppe, die richtig getippt hat, erhält einen Punkt (dies kann zum Beispiel per Strichliste auf der Tafel notiert werden).
Wer hat die meisten richtigen Antworten gefunden?

  • Unser Papierverbrauch in Deutschland ist immens hoch!
  • Da Papier aus Bäumen besteht, werden hierfür riesige Waldflächen benötigt.

3. Papierverbrauch zum Anfassen

Ziel:

Einen plastischen Eindruck von der Höhe unseres Papierverbrauches bekommen; diese Fakten mit anderen Zahlen und Größenordnungen vergleichen, um eine räumliche Vorstellung der Mengen zu erhalten. Erster Anstoß für Diskussion über achtlosen Verbrauch.

Material:

20 große Papierkartons, davon ein bis drei gefüllt mit Papier (5 Packen Kopierpapier à 500 Blatt), um einen Eindruck vom Gewicht zu bekommen, Maßband.

Beschreibung:

Die Schüler werden gebeten, einmal zu schätzen, wie viel Papier jeder Deutsche im Jahr verbraucht. Hierzu haben sie vorne in der Klasse 20 Papierkartons (oder mehr) liegen, die sie zu Verbrauchsstapeln aufstapeln sollen. Zum „Eichen“ der eigenen Vorstellung, wie schwer so ein Papierkarton ist, dient ein voller Papierkarton.
Die Schüler heben also den vollen Karton an und schätzen, wie viele Kartons ein Deutscher im Jahr verbraucht. Darauf aufbauend bilden sie entsprechend große Stapel.
So baut zum Beispiel einer der Schüler einen Stapel aus 3 Kartons, ein anderer schätzt vielleicht 12.
Sind genügend dieser Schätzungen abgegeben, wird aufgelöst:

  • Ein Deutscher verbraucht im Jahr 243 kg Papier, das entspricht 20 Papierkartons mit einem Einzelgewicht von jeweils etwas über 12 kg!
  • Das sind 2.500 Blatt Papier!

Wie geht es weiter?

Rechenaufgabe: Wie viel Papier verbraucht die Klasse in einem Jahr?

Wir bleiben in der bildlichen Darstellung mit den Papierkartons:
Wenn ein Schüler 20 Kartons á 12 kg (2.500 Blatt) verbraucht – wie viel verbraucht dann die Klasse?
Anzahl der Schüler x 20 Kartons = __________

Wenn wir diese Kartons hier an der Wand aufstapeln würden, zum Beispiel immer 10 Kartons übereinander, wie lang wäre unsere Kartonstapelwand?

  • Unsere Klasse verbraucht im Jahr so viel Papier, wie sich in ____ Kartons aufstapeln lässt!

4. Wie viel ist das in Bäumen?

Ziel:

Einen plastischen Eindruck von der Höhe unseres Papierverbrauches bekommen; diese Fakten mit anderen Zahlen und Größenordnungen vergleichen, um eine räumliche Vorstellung der Mengen zu erhalten.

Beschreibung:

Diese Frage wird von den Schülern immer wieder gestellt. Hier ein Beispiel, damit Sie eine Antwort in petto haben: Bei 23 Schülern liegt der Papierverbrauch bei 5589 kg pro Jahr. Als Faustformel gilt: Für 1 kg Papier benötigen wir 2,2 kg Baum. Nun hat allerdings jeder Baum ein anderes Gewicht. Eukalyptus besitzt besonders schweres Holz, Fichte sehr viel leichteres Holz. Je nach Herkunft des Papiers kann man davon ausgehen, dass eine Klasse mit 22 Schülern für ihren Jahrespapierbedarf 4 bis 7 mittelgroße Bäume benötigt. Ein ausführliches Rechenbeispiel finden Sie auf dem LI 7.4 Wie viel ist das in Bäumen? , so dass Sie die Zahlen auch auf Ihre Klassengröße anpassen können.

  • Eine Klasse braucht ____ kg Papier. Das sind ca. ____ Bäume!

5. Wofür benutzen wir so viel Papier?

Ziel:

Einen Eindruck davon gewinnen, wofür wir Papier benutzen. Um im Anschluss schauen zu können, wo und wie sich Papier sparen lässt.

Material:

AB 7.5 Papiersorten, Schilder mit der Aufschrift „Spezialpapiere“, „Hygienepapiere“, „Verpackungspapiere“, „Grafische Papiere“.

Beschreibung:

Die Schüler tragen zusammen, wofür in ihrem Umfeld Papier genutzt wird: Taschentücher, Klopapier, Bücher, Zeitschriften...
Diese Begriffe lassen sich in 4 Bereiche zusammen fassen:

  • Spezialpapiere (Tapeten, Fotos...)
  • Hygienepapiere (Toilettenpapier, Taschentücher, Küchentücher…)
  • Verpackungspapiere (Kartons, Umverpackungen...)
  • Grafische Papiere (Schulhefte, Kopierpapier, Bücher, Zeitschriften…)

Wir bleiben in der bildlichen Darstellung mit den Papierkartons und bilden nun 4 Stapel, beschriftet mit den 4 Schildern, um den durchschnittlichen Verbrauch pro Person aufzugliedern:

  • Spezialpapiere: 6,6 %  = ca. 1 Karton
  • Hygienepapiere: 5,6 % = ca. 1 Karton
  • Verpackungspapiere: 38,5 % = ca. 8 Kartons
  • Grafische Papiere: 49,3 % = ca. 10 Kartons

Möglicher Diskussionspunkt: Papier ist besser als Plastik!

Wir verbrauchen definitiv zu viel Papier – aber Papier ist besser als Plastik! Denn immerhin ist Papier ein nachwachsender Rohstoff. Papier sparen ist wichtig, allerdings nicht, indem man andere Materialien wie Plastik als Ersatz benutzt. Beispiel: Ein Pausenbrot in Papier ist besser als ein Pausenbrot in Alufolie oder im Plastikbeutel. Noch besser geeignet wäre eine Brotbox, die immer wieder verwendet werden kann.

  • Papier begegnet uns fast überall im Alltag: Von der Tapete bis zum Klopapier setzen wir es überall ein.

6. Was tun?

Ziel:

Ideen entwickeln, wie Papier (und damit Bäume) gespart werden können.

Beschreibung:

Hier eignet sich am Besten eine Diskussion mit den Schülern. Diese kann mit 15 Minuten als runder Abschluss einer Unterrichtsstunde eingesetzt werden.

Was wären gute Ideen?

  • Schreibpapier beidseitig benutzen.
  • Müll trennen, Papier sammeln und in den Altpapiercontainer geben.
  • Bücher nach dem Lesen weiter verschenken, verkaufen oder in einen Bücherschrank bringen.
  • „Bitte keine Werbung einwerfen“-Aufkleber am Briefkasten anbringen. (Wer bastelt einen Klassensatz Aufkleber für alle?)
  • Recyclingpapier-Schulhefte, -Klopapier, -Taschentücher etc. kaufen, eigene Flyer auf Recyclingpapier drucken.
  • Die Schulleitung überreden, Recyclingpapier zu benutzen. (Wer spricht den Schulleiter an oder sammelt dafür Unterschriften unter den Schülern?)
  • Lehrer bitten, Arbeitsblätter immer beidseitig zu bedrucken. (Wer stellt die Idee offiziell im Lehrerzimmer vor?)
  • Alle Schüler auf das Thema aufmerksam machen, zum Beispiel, indem  man gemeinsam eine Mauer aus Kartons errichtet und auf diesen Plakate festklebt. (Wer sammelt in Copyshops Kartons? Wer malt Plakate?)
  • uvm.
  • Um die Urwälder zu retten, kann jeder etwas tun. Zum Beispiel Papier sparen, Müll trennen und Altpapier sammeln. Und möglichst nur Recyclingpapier benutzen (Schulhefte, Klopapier, Taschentücher …).

7. Die Aktion: Eine Karton-Mauer in der Aula

Ziel:

Andere auf das Thema aufmerksam machen!

Material:

20 bis 40 leere Papierkartons, DIN-A4-Fakten und DIN-A4-Bilder zum Ausdrucken (zum Aufkleben auf die Karton-Mauer)

Beschreibung:

Die Jugendlichen fragen in Copy-Shops und Druckereien nach leeren Papierkartons. Sie sammeln so viele wie möglich und stellen damit den Papierverbrauch einer Klasse plastisch dar, indem die Kartons zu einer Mauer quer durch die Aula (oder den Flur) gestapelt werden. Auf den Kartons wird mit Plakaten das Thema aufbereitet, indem Kernaussagen aufgeklebt werden, z.B. „20 Kartons mit Papier verbrauchst du innerhalb eines Jahres“, „Jeder 5. gefällte Baum wandert in die Papierindustrie“, und mit Bildern der Zerstörung, aber auch dem intakten Wald ein Bild gegeben werden. Hierfür stehen Ihnen über 40 verschiedene Motive zum Ausdrucken bereit.

  • Ein zweijähriges Kind in Deutschland hat schon mehr Papier verbraucht als ein Inder in seinem ganzen Laben!
  • Unser Papierverbrauch reicht bis zum Mond!

8. Woher kommt unser Papier?

Ziel:

Erkennen, wo derzeit noch Urwälder vernichtet werden, um Papier zu produzieren.

Beschreibung:

Das Infoblatt für die Schüler zeigt, wo wir derzeit auf der Welt unter nicht nachhaltigen Bedingungen Papier gewinnen. Auf dem dazugehörigen Arbeitsblatt wird der Inhalt des Infoblattes mit Hilfe eines Kreuzworträtsels abgefragt.

  • Für Papier wird der Rohstoff Holz benötigt. Dieses muss auch irgendwo her kommen. Um unseren Verbrauch zu decken, importieren wir aus vielen Ländern Papier und Zellstoff. Hierfür werden noch immer Urwälder vernichtet.

9. Chemie-Experiment: Lüge oder Wahrheit?

Ziel:

Erkennen, dass auch „holzfreies Papier“ von Bäumen stammt.

Material:

 AB 7.10 Lüge oder Wahrheit?, IB 7.11 holzfreies Papier, Verschiedene Papierprodukte, darunter auch ein Schulheft oder Block mit der Aufschrift „holzfreies Papier“, Tropffläschchen mit Iod-Zinkchlorid-Lösung (Herstellung), Zeitung zum Unterlegen,

Beschreibung:

Auf einigen Schulheften und Papierblöcken findet sich die Aufschrift „holzfreies Papier“. Manche Hersteller werben sogar damit, dass dieses Papier „ökologischer“ sei, da es nicht aus Wäldern stamme. Doch dies ist leider Etikettenschwindel erster Güte und führt zu einer Irreführung der Verbraucher. Denn auch holzfreies Papier wird letztlich aus Holz hergestellt. Mit einem einfachen chemischen Test lässt sich der Grundstoff von Holz (Zellulose) sogar im holzfreien Papier nachweisen. Siehe hierzu AB 7.10 und IB 7.11.

  • Auch holzfreies Papier stammt von Bäumen!

10. Durchblick im Papier-Siegel-Dschungel

Ziel:

Erkennen, welche Aussagen hinter den verschiedenen Papier-Siegeln stehen. Siegel als Kriterium für den Einkauf kennen lernen.

Material:

 IB 7.12 Durchblick im Siegel-Dschungel, AB 7.13 Vergib Schulnoten für die Siegel, Papierprodukte mit verschiedenen Siegeln,

Beschreibung:

Es gibt viele Siegel für Papier – und manche davon klingen wirklich gut. Aber welches Siegel ist empfehlenswert und sollte beim Einkauf beachtet werden? Nachdem sich die Schüler mit dem IB 7.12 „Durchblick im Siegel-Dschungel“ über die Siegel informiert haben, benoten sie die verschiedenen Siegel. Welches Siegel verdient eine 1 in Sachen Umweltschutz? Welches eher eine 2 oder sogar eine 5?
Im Anschluss wenden die Schüler das Wissen an den mitgebrachten Schulheften und Blöcken an. Welche davon sind empfehlenswert?

  • Beim Papierkauf auf den Blauen Engel achten!

11. Klimaschutz durch Recyclingpapier

Ziel:

Vorteile von Recyclingpapier für die CO2-Bilanz und unser Klima erkennen: Warum Recyclingpapier zugleich unser Klima schützt und wie viel Kaffee man mit der eingesparten Energie kochen könnte.

Beschreibung:

Recyclingpapier schützt unser Klima! Nicht nur, weil Wälder als wichtige CO2-Speicher erhalten bleiben. Auch die Energie- und CO2-Bilanz von Recyclingpapier ist deutlich günstiger als von „normalem“ Papier. Das AB 7.14 enthält spannende Zahlen, mit denen man weiter rechnen kann. So kommt heraus, dass man mit einem Schulheft zum Beispiel so viel Energie sparen kann, um damit 5 Liter Wasser zum Kochen bringen zu bringen (= 5 Kannen Kaffee).

  • Recylingpapier schützt unser Klima!

12. „Frank, bist du das?“ – Werbeplakate zum Thema Recyclingpapier

Ziel:

Recyclingkreislauf kennen lernen!

Beschreibung:

Im Rahmen eines Wettbewerbes haben Schüler und Studenten für OroVerde Plakate entwickelt, die zu Diskussionen anregen und das Thema Papier an die Öffentlichkeit tragen sollen. Mithilfe des AB 7.17, welches eine Auswahl der Plakatmotive zeigt, setzen sich die Jugendlichen mit den zum Teil provokanten Wettbewerbseinsendungen auseinander. „Es geht nicht nur um deinen Arsch!“ ist einer der Slogans der Plakate. Was ist damit gemeint? Um „wessen Arsch“ geht es denn noch? Regenwaldtiere, Indigene, lokale Kleinbauern. Welchen Zweck verfolgt die krasse Wortwahl? Welches der Plakate zeigt auch auf, was man für den Schutz des Regenwaldes tun kann?

  • Es ist wichtig, andere zu informieren, warum Recyclingpapier die erste Wahl sein sollte!

13. Der Weg des Papiers

Ziel:

Recyclingkreislauf kennen lernen!

Beschreibung:

Vom Baum zum Schulheft! Zunächst gilt es, ein Puzzle zu lösen und so den Kreislauf des Papiers sichtbar zu machen. Denn: Was ist der Weg des Papiers vom Baum bis zum fertigen Produkt? Und was ist der Vorteil von Recyclingpapier? Um diese Thematik geht es im AB 7.15 .

  • Papier hat einen langen Weg hinter sich, bis es bei uns ankommt.

14. Skalenabfrage

Ziel:

Erfahren, welche Hindernisse aus Sicht der Jugendlichen noch bestehen, Recyclingpapier zu kaufen.

Beschreibung:

Die Skalenabfrage ermöglicht es den Schülern, ihr eigenes Verhalten einzuschätzen und gegenüber dem Lehrenden ehrlich zu bleiben, ohne das Gesicht zu verlieren. Anders als bei Fragen, bei denen der Antwortgeber eine klare Ja/Nein-Position beziehen muss, geben die Jugendlichen hier eine Zahl auf einer Skala an: „Wenn du eine Skala von 1 bis 100 % hast … zu wie viel Prozent, würdest du sagen, wirst du beim nächsten Einkauf von Schulheften oder auch Klopapier auf Recyclingpapier achten?“    

An diese Skalenabfrage in der Gesamtgruppe kann sich nun eine Diskussion über die Gründe anschließen. Was schreckt diejenigen, die nicht "100%" sagen konnten (und dies wird die Mehrheit sein!), noch vom Einkauf von Recyclingpapier ab? Das Gespräch schafft eine Grundlage, auf der man gemeinsam weiter arbeiten kann, und bringt Vorurteile zu Tage, die noch aufgelöst werden müssen, um ein Handeln zu erreichen.
Im Gespräch mit den Jugendlichen in unserem Pilotprojekt kamen folgende Hindernisse heraus:

  • Die Jugendlichen hatten zum Teil noch ein Bild von grauem Papier mit schlechter Schreibqualität im Kopf.
  • Bei Recycling-Toilettenpapier kannten sie bislang nur sehr hartes, nicht aufsaugendes Papier.
  • Recycling-Schulhefte waren nicht so leicht zu bekommen (fehlende Zugänglichkeit), die Läden in der Umgebung hatten kein Recyclingpapier im Sortiment.
  • Die findbaren Recyclinghefte waren teurer als die normalen Hefte.

Hierdurch ergaben sich für uns folgende Vertiefungsansätze für den Unterricht:

  • Persönliche Einwände, die einen daran hindern, das eigene Verhalten zu ändern, kann man nicht einfach übergehen. Um Probleme abschließend zu lösen, muss man diesen Raum geben. Und vor allem: Man muss sie hinterfragen und an Lösungen arbeiten. Erst das Überprüfen von Vorurteilen und das aktive Arbeiten an Lösungen führt zum Erfolg.

15. Papiersorten vergleichen

Ziel:

Recyclingpapiere mit hoher Qualität und verschiedenem Weißegrad kennen lernen!

Material:

Hefte, Blöcke und Kopierpapiere aus verschiedenen Papiersorten, darunter auch mehrere Recyclingprodukte mit einem hohem Weißegrad. (Tipp: Bei Papierherstellern wie der Igepa Group (www.igepagroup.com) oder auch beim Ökoversand Memo (www.memo.de) und in Druckereien können Sie verschiedene Papierproben bestellen).

Beschreibung:

Wenn es Ihnen gelungen ist, sehr helle Recyclingpapiere zu bekommen, starten Sie mit einem Quiz: Die Schüler sollen erraten, welche der mitgebrachten Papiere aus Recyclingpapier sind. In der Regel ist das Staunen groß, denn Recyclingpapier erreicht heutzutage dieselbe Weiße wie Standardpapier.
Ist ein Papier dabei, das vielleicht als Kopierpapier für die ganze Schule geeignet wäre?
Und welche der Recycling-Schulhefte und Blöcke gefallen den Schülern richtig gut oder sind auf jeden Fall „akzeptabel“, wenn man bedenkt, dass dafür keine Urwälder vernichtet und Lebensräume zerstört werden?

  • Recyclingpapier kann inzwischen die gleiche Qualität aufweisen wie „normales“ Papier!

16. Ein Besuch im Einkaufsladen

Ziel:

Herausfinden, ob die Läden in der Umgebung Recyclingpapier im Angebot haben. Wiederholung und Vertiefung des Themas.

Beschreibung:

Längst nicht jeder Einkaufsladen präsentiert in seinem Papiersortiment auch Recycling-Schulhefte oder -Toilettenpapier. Um den Schülern direkt vor Ort zu zeigen, wo sie Recyclingpapier-Produkte kaufen können und um zu wiederholen, welche Siegel ihnen verraten, ob diese aus 100% Altpapier sind, besuchen Sie mit den Schülern die Läden vor Ort. In Kleingruppen können diese z.B. die verschiedenen Abteilungen eines Supermarktes ansehen: Welche Papierprodukte und Marken finden sie? Welche davon haben Siegel? Wie sind die Preise im Vergleich?

Sprechen Sie die Verkäufer an, wenn Sie kein Recyclingpapier finden! Wenn Sie den Eindruck haben, dass dies keinen Effekt hat, schreiben Sie die Marktleitung an. Gerade im Bereich von Taschentüchern und Küchenrollen wird nur öffentlicher Druck zu eine Änderung führen.

  • Recyclingprodukte sind in folgenden Läden in unserer Umgebung zu erhalten: ____.

17. Aktion: Recycling-Schulhefte in einem eigenen Shop verkaufen

Ziel:

Kostengünstigen und für die Schüler bequemen Weg eröffnen, Recycling-Schulhefte zu kaufen und zu nutzen!

Beschreibung:

Viele Schulen sind inzwischen dazu übergegangen, die Schulhefte für die ganze Schule in einer großen Sammelbestellung zu bestellen und diese dann an die Schüler weiter zu verkaufen. Die Vorteile:

  • die Kosten pro Heft sind in der Regel deutlich niedriger (Mengenrabatt beim Großeinkauf)
  • alle von den Lehrern verlangten Hefte sind am Anfang des Schuljahrs verfügbar
  • Sonderwünsche (bestimmte Lineaturen, Zeichenblöcke oder anderes) können in Sammelbestellungen erledigt werden
  • alle Schüler können gleichzeitig und auf einem bequemen Weg auf Recyclingpapier umsteigen.

Organisieren die Schüler in einer Schülerfirma eigenständig den Verkauf, erlernen sie zudem wichtige Fähigkeiten für den späteren Berufseinstieg.  So werden u.a. Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit trainiert. Aber auch Themen wie Buchführung, Einkaufsplanung und Marketing können bei Schülerfirmen vermittelt werden.
Hinweise auf Bezugsquellen finden Sie in der LI 7.18. Gerne stellen wir Ihnen auch den Kontakt zu Schülerfirmen her, die sich auf den Verkauf von Recyclingheften spezialisiert haben.

  • Die günstigsten Preise für Recycling-Schulhefte sind durch Großeinkäufe zu erreichen!

18. Filmclip: Do not write on rainforest

Herzlichen Dank an Anna Maria Süß und Jennifer Holtschke für den Filmclip!

  • Schulhefte aus Recyclingpapier schützen den Regenwald!

19. Filmclip: Do not wipe butt on rainforest

Herzlichen Dank an Anna Maria Süß und Jennifer Holtschke für die Filmclips und an özi's comixstudio für die Vertonung!

  • Klopapier und andere Hygienepapiere aus Recyclingpapier schützen den Regenwald!