Palmöl:7. Die Skalenabfrage

Ziel:

Erfahren, welche Hindernisse aus Sicht der Schüler noch bestehen, Produkte ohne Palmöl zu kaufen. 

Beschreibung:

Die Skalenabfrage ermöglicht es den Schülern, ihr eigenes Verhalten einzuschätzen und gegenüber dem Lehrenden ehrlich zu bleiben, ohne das Gesicht zu verlieren. Anders als bei Fragen, bei denen der Antwortgeber eine klare Ja/Nein-Position beziehen muss, geben die Jugendlichen hier eine Zahl auf einer Skala an:

„Wenn du eine Skala von 1 bis 100 % hast … zu wie viel Prozent, würdest du sagen, wirst du beim nächsten Einkauf auf die Inhaltsstoffe der Produkte achten, um Palmöl zu vermeiden?“

 An diese Skalenabfrage in der Gesamtgruppe kann sich nun eine Diskussion über die Gründe anschließen. Was schreckt diejenigen, die nicht 100% sagen konnten (und dies wird die Mehrheit sein!) noch bei der Vermeidung von Palmöl ab? Das Gespräch schafft eine Grundlage, auf der man gemeinsam weiter arbeiten kann, und bringt Gründe zu Tage, die noch besprochen werden müssen, um ein Handeln zu erreichen.

Im Gespräch mit den Jugendlichen in unserem Pilotprojekt kamen folgende Hindernisse heraus:

  • Die Jugendlichen sehen die Schwierigkeit des Differenzierens. Pflanzliche Fette und Öle als Inhaltsstoffe müssen nicht unbedingt gleich Palmöl sein. Eine ungenaue Kennzeichnungspflicht von Produkten verwirrt die Konsumenten.
  • Pflanzliche Fette und Öle sind in solchen Maßen in allen Produkten, dass es schwer wird, sie zu vermeiden. Dieser Aufwand ist den meisten Jugendlichen zu groß.
  • Produkte, die 100%ig sicher kein Palmöl enthalten, sind evtl. teurer als vergleichbare Produkte.

Es ist wichtig, diese Hinderungsgründe zu besprechen, denn dadurch wandert der Fokus auf die Lösungsorientierung. Dies motiviert, wenigstens kleine Schritte zu gehen.

  • Persönliche Einwände, die einen daran hindern, das eigene Verhalten zu ändern, kann man nicht einfach übergehen. Um Probleme abschließend zu lösen, muss man diesen Raum geben. Und vor allem: Man muss sie hinterfragen und an Lösungen arbeiten. Erst das Überprüfen von Vorurteilen und das aktive Arbeiten an Lösungen führen zum Erfolg.