Kakao:5. Was ist eigentlich fair? – Das Schokoladenspiel
Ziel:
Die Jugendlichen erfahren, wie viel Geld die Kakaobauern an einer „fair gehandelten“ Tafel Schokolade im Vergleich zu einer „normalen“ Tafel verdienen.
Material:
3 Tafeln „normale“ Schokolade (bzw. 72 Stückchen), 3 Tafeln Fair-Trade-Schokolade (bzw. 72 Stückchen (aus Kostengründen können hier auch nur 3 Tafeln gekauft und dann zweimal verwendet werden); 12 Unterteller; 5 rote beschriftete Klappkarten (wie Namensschildchen): Kakaobauer, Zwischenhändler, Schokoladenfirma, Verpackungsindustrie, Händler und 5 grüne Klappkarten: Kakaobauer, Schokoladenfirma, Verpackungsindustrie, Fair-Trade-Händler, Weltladen; Zuckerzange o.ä. (um die Schokolade danach zu essen)
Beschreibung:
Wie viel die Kakaobauern, die Händler und alle anderen an der Schokoladenproduktion Beteiligten verdienen, lässt sich anschaulich durch die Aufteilung einer herkömmlich und einer fair gehandelten Tafel Schokolade (große Tafel mit 72 Stückchen od. 3 normale Tafeln) verdeutlichen.
Alternative 1:
Stellen Sie fünf Unterteller auf einen Tisch und ordnen Sie jedem Teller eine rote Klappkarte zu. Fordern Sie die Schüler zum Schätzen auf: Wie viele der 72 Schokoladenstückchen (= Geld) verdient jeder Einzelne in der Produktionskette? Halten Sie das Ergebnis an der Tafel fest.
Zeigen Sie nun, wie die wirkliche Verteilung der Schokoladenstückchen bei einer herkömmlich gehandelten, „normalen“ Schokolade ist. Schreiben Sie das Ergebnis neben die geschätzten Zahlen an die Tafel.
Zeigen Sie jetzt, wie die Verteilung bei einer fair gehandelten Schokolade aussieht. Stellen Sie weitere fünf – mit den grünen Klappkärtchen versehene – Unterteller auf den Tisch und verteilen Sie die Stückchen der fair gehandelten Schokolade.
Alternative 2:
Anstelle der Demonstration anhand der Unterteller können die Schüler auch in Gruppen aufgeteilt werden. Die Gruppen sind: Ein Kakao-Kleinbauer, ein Kakaoplantagenbesitzer, Chefs einer Schokoladenfabrik, Betreiber einer Verpackungsfirma, Großhandelsvertreter bzw. Fair-Trade-Händler und Betreiber eines Weltladens.
Nun können die einzelnen Gruppen diskutieren, wer wie viele der 72 Schokoladenstückchen bekommt. Halten Sie das Ergebnis an der Tafel fest.
Zeigen Sie nun, wie die wirkliche Verteilung der Schokoladenstückchen bei einer herkömmlich gehandelten, „normalen“ Schokolade ist. Schreiben Sie das Ergebnis neben die geschätzten Zahlen an die Tafel.
Zeigen Sie jetzt, wie die Verteilung bei einer fair gehandelten Schokolade aussieht. Stellen Sie weitere fünf – mit den grünen Klappkärtchen versehene – Unterteller auf den Tisch und verteilen Sie die Stückchen der fair gehandelten Schokolade.
Verteilung der Schokoladenstückchen einer herkömmlich und einer fair gehandelten Schokolade während ihrer Produktion:
Herkömmlich gehandelte Schokolade | Anteil (Insgesamt 72 Stück) |
Kakao-Kleinbauer (Anbau, Pflege der Bäume, Ernte, Trocknen der Bohnen) | 4 |
Zwischenhändler (Plantagenbesitzer) | 14 |
Schokoladenfirma (weitere Zutaten, Verarbeitung) | 29 |
Verpackungsindustrie (billiges Stanniolpapier innen) | 3 |
Handel (Großhandel, Supermarkt, Verkauf) | 22 |
Weltläden | -- (diese Art der Schokolade wird hier nicht verkauft) |
Fair gehandelte Schokolade | Anteil ( Insgesamt 72 Stück) |
Kakao-Kleinbauer (Anbau, Pflege der Bäume, Ernte, Trocknen der Bohnen) | 16 |
Zwischenhändler (Plantagenbesitzer) | -- (existiert nicht) |
Schokoladenfirma (weitere Zutaten, Verarbeitung) | 26 |
Verpackungsindustrie (meist recycelbares Papier) | 4 |
Fair-Trade-Handel (z.B. Gepa: Fracht, Zoll, Fair-Trade-Siegel, Vertrieb) | 19 |
Weltläden | 7 |
Anhand einer abschließenden Geschmacksprobe lässt sich meist auch herausfinden, in welcher der beiden Schokoladentafeln mehr Kakao und in welcher mehr Zucker enthalten ist.
- Bei Fair-Trade gewinnen alle!
- Besser weniger Schokolade und dafür fair gehandelte Schokolade essen.