Papier:14. Skalenabfrage

Ziel:

Erfahren, welche Hindernisse aus Sicht der Jugendlichen noch bestehen, Recyclingpapier zu kaufen.

Beschreibung:

Die Skalenabfrage ermöglicht es den Schülern, ihr eigenes Verhalten einzuschätzen und gegenüber dem Lehrenden ehrlich zu bleiben, ohne das Gesicht zu verlieren. Anders als bei Fragen, bei denen der Antwortgeber eine klare Ja/Nein-Position beziehen muss, geben die Jugendlichen hier eine Zahl auf einer Skala an: „Wenn du eine Skala von 1 bis 100 % hast … zu wie viel Prozent, würdest du sagen, wirst du beim nächsten Einkauf von Schulheften oder auch Klopapier auf Recyclingpapier achten?“    

An diese Skalenabfrage in der Gesamtgruppe kann sich nun eine Diskussion über die Gründe anschließen. Was schreckt diejenigen, die nicht "100%" sagen konnten (und dies wird die Mehrheit sein!), noch vom Einkauf von Recyclingpapier ab? Das Gespräch schafft eine Grundlage, auf der man gemeinsam weiter arbeiten kann, und bringt Vorurteile zu Tage, die noch aufgelöst werden müssen, um ein Handeln zu erreichen.
Im Gespräch mit den Jugendlichen in unserem Pilotprojekt kamen folgende Hindernisse heraus:

  • Die Jugendlichen hatten zum Teil noch ein Bild von grauem Papier mit schlechter Schreibqualität im Kopf.
  • Bei Recycling-Toilettenpapier kannten sie bislang nur sehr hartes, nicht aufsaugendes Papier.
  • Recycling-Schulhefte waren nicht so leicht zu bekommen (fehlende Zugänglichkeit), die Läden in der Umgebung hatten kein Recyclingpapier im Sortiment.
  • Die findbaren Recyclinghefte waren teurer als die normalen Hefte.

Hierdurch ergaben sich für uns folgende Vertiefungsansätze für den Unterricht:

  • Persönliche Einwände, die einen daran hindern, das eigene Verhalten zu ändern, kann man nicht einfach übergehen. Um Probleme abschließend zu lösen, muss man diesen Raum geben. Und vor allem: Man muss sie hinterfragen und an Lösungen arbeiten. Erst das Überprüfen von Vorurteilen und das aktive Arbeiten an Lösungen führt zum Erfolg.